Warum ich schreibe

Ich liebe Geschichten. Schon früh tauchte ich ab an Bord der Nautilus, ritt auf dem Rücken Rihs oder löste Kriminalfälle mit den fünf Freunden. Doch der Sprung vom Lesen zum Schreiben kam erst später.

Zunächst verlor ich das Interesse an Büchern und entdeckte Filme. Als Jugendlicher wäre ich gern Regisseur geworden. In dieser Zeit hatte ich die Idee, ein Drehbuch zu schreiben über einen Jungen, der sich in einen Baum verliebt. Nach dem Abi verblasste der Regietraum.

Während des Studiums begann ich einen Roman, der allerdings in einer Sackgasse endete. Was ich damals nicht wusste: Ich bin ein Plotter, kein Entdecker. Entmutigt gab ich auf und schrieb meine Geschichten in Gedichten, beruflerte, heiratete, drehte einen spektakulären 90-sekündigen Actionfilm mit meinen Töchtern und schlug mich durch die Poetry-Szene des Rhein-Main-Gebiets.

Mit Mitte 40 beschloss ich, meine zwanzig Jahre alte Romanidee endlich in die Tat umzusetzen. Das Projekt überdauerte meine mutmaßliche Midlifecrisis, war teils mühevoll und (auch für meine Familie) zeitlich herausfordernd. Auf das Ergebnis bin ich stolz, auch wenn es ganz anders wurde, als ich ursprünglich dachte. Eine Odyssee im eigenen Universum.

Lange habe ich darüber nachgedacht, warum ich schreibe. Glück? Leidenschaft? Talent? Katharsis? Schöpferkomplex? Zufall? Am Ende bleibt der einfache Wunsch, nicht nur fremde Drachen am Himmel zu betrachten, sondern meinen eigenen steigen zu lassen - selbst wenn er kleiner ist und tiefer fliegt.

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